Kenya, one year after the crisis

Veranstaltungsart
Vortrag

Ort / Datum
Bonn, 06.04.2009

Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)

Vortrag (in englischer Sprache) von Stephen Brown, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Ottawa, Kanada

Stephen Brown ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Ottawa und derzeit Gastwissenschaftler am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik. Er beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit kenianischer Politik, in erster Linie im Zusammenhang mit Entwicklungszusammenarbeit, Demokratisierung und politischer Gewalt. Sein jüngster Forschungsaufenthalt in Nairobi im Dezember 2008 galt der Frage, wie internationale Geber auf die umstrittenen Wahlen vom Dezember 2007 und die nachfolgende Krise reagiert haben, die 1.200 Menschen das Leben kostete und über 300.000 vertrieben hat.

In seinem Vortrag gab Stephen Brown einen Überblick über die politische Krise in Kenia und die Gewalt, die nach den heftig umstrittenen Wahlen vom Dezember 2007 ausbrach. Entgegen verbreiteten Auffassungen, so Brown, war die politische Gewalt weder einzigartig in der jüngeren kenianischen Geschichte noch die direkte Folge ethnischen Hasses. Vielmehr waren die Ereignisse der jüngste – und heftigste – Ausdruck politischer Auseinandersetzungen, die historische Ungerechtigkeiten, besonders beim Landbesitz, dazu nutzen, ethnische Rivalität zu schüren. Brown analysierte auch den schwachen Status des Machtteilungsarrangements, das die Gewalt im April 2008 beendet hatte und erläuterte, wie wenig im vergangenen Jahr erreicht worden ist – nicht zuletzt im Hinblick auf die Straflosigkeit für massive Korruption und das Organisieren und Finanzieren der Gewalt – und wie viele grundlegende Probleme noch angegangen werden müssen. Er präsentierte zwei Szenarien für die kommenden Monate und Jahre, ein positives und ein negatives. Um einen Rückfall in die Gewalt zu vermeiden, werde es kurzfristig auf ernstzunehmende Maßnahmen ankommen, die dazu führen, dass politische Führer zur Verantwortung gezogen und die bestehenden Governance-Problem sowie ihre Ursachen angegangen werden.

Hinweis

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