Der Unfreihandel
Veranstaltungsart
Buchvorstellung
Ort / Datum
Bonn, 10.12.2015
Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE)
Über kaum ein Thema wurde in den letzten Monaten so heftig gestritten wie um die Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP), die seit Sommer 2013 zwischen den USA und der Europäischen Union verhandelt wird. Kritiker fürchten, dass es durch TTIP zu einer Absenkung von Sozial- und Umweltstandards kommen könnte und die Handlungsfähigkeit der Politik weiter eingeschränkt würde. Befürworter halten dagegen, dass TTIP, insbesondere durch die Reduktion von Zöllen und wechselseitige Anerkennung von Standards, zu Wohlfahrtseffekten führen wird. Zudem betonen sie die geostrategische Bedeutung von TTIP, die es den USA und der Europäischen Union ermöglichen würde, ihren Gestaltungsanspruch im Welthandelssystem gegenüber aufstrebenden Ländern wie China zu erhalten. In der emotional geführten Debatte in Deutschland wird allzu oft vergessen, dass TTIP nur eines unter vielen Freihandelsabkommen ist, die aktuell verhandelt werden. Erst kürzlich wurde die Transpacific Partnership (TPP) abgeschlossen, die zwischen den USA, Japan und weiteren zehn Anrainerstaaten des Pazifikraums verhandelt wird. Durch diese Abkommen wird die Bedeutung der Welthandelsorganisation, die zentrale Organisation des Welthandelssystems, weiter unterhöhlt. Damit stellt sich auch die Frage, welche Auswirkungen die rasante Ausbreitung von Freihandelsabkommen, oftmals vorangetrieben von Industrieländern, für Entwicklungsländer haben wird.
Pointiert, aber auch nuanciert, setzt sich Petra Pinzler, Hauptstadtkorrespondentin für Politik und Wirtschaft für die Wochenzeitung Die Zeit, in Ihrem neuen Buch „Der Unfreihandel“ mit den Argumenten der Befürworter und Gegner von TTIP und anderen Freihandelsabkommen auseinander. Sie bezieht in ihrem Buch eine kritische Position und befürchtet, dass die neue Generation von Freihandelsabkommen die Fähigkeit der Nationalstaaten einschränkt die Wirtschaft im Gemeinwohlinteresse zu regulieren.
Nachdem Petra Pinzler ihr neues Buch vorgestellt hatte, diskutierte sie mit Axel Berger, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Weltwirtschaft und Entwicklungsfinanzierung am DIE, über die Vor- und Nachteile von Freihandelsabkommen.
Begrüßung:
Clara Brandi, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)
Vortrag:
Der Unfreihandel: Die heimliche Herrschaft von Konzernen und Kanzleien
Petra Pinzler, Hauptstadtkorrespondentin für Politik und Wirtschaft für die Wochenzeitung Die Zeit
Podiumsdiskussion:
Petra Pinzler
Axel Berger, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)
Wenn Sie sich zu Publikationen und weiteren Veranstaltungen informieren möchten, besuchen Sie unser Webseiten-Special zu TTIP.
Hinweis
Während unserer Veranstaltungen werden z.T. Foto- und/oder Filmaufnahmen gemacht, die für Zwecke der Veranstaltungsberichterstattung und allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit in verschiedenen Medien veröffentlicht werden. Sie haben jederzeit das Recht, die Foto- oder Videograf*innen darauf hinzuweisen, dass Sie nicht aufgenommen werden möchten. / During our events photos and/or videos may be taken which may be published in various media for the purposes of documentation and PR activities. You have the right at any time to point out to the photographer or videographer that you do not want to be photographed or filmed.
Veranstaltungsinformation
Datum / Uhrzeit10.12.2015 / 18:30 - 20:00
OrtTulpenfeld 6
53113 Bonn
Special
Die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft
Im Fokus
Welthandel im Umbruch
Berger, Axel / Clara Brandi (2015)
in: Neue Zürcher Zeitung 21.11.2015, 1
Im Fokus
Die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP): was sollte die Entwicklungspolitik tun?
Berger, Axel / Clara Brandi (2015)
Analysen und Stellungnahmen 1/2015
Im Fokus
Das Transatlantische Freihandelsabkommen – Der Streit um die Streitbeilegung
Berger, Axel (2014)
Die aktuelle Kolumne, 04.03.2014