Anna-Katharina Hornidge übernimmt Leitung des DIE

Entwicklungs- und Wissenssoziologin Anna-Katharina Hornidge übernimmt Leitung des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE)

Anna-Katharina Hornidge

Pressemitteilung vom 12. Februar 2020

Professorin Dr. Anna-Katharina Hornidge hat den Ruf auf die Professur für Globale Nachhaltige Entwicklung an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und die Bestellung zur Direktorin des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) angenommen. Frau Hornidge wird die Ämter zum 1. März 2020 antreten.

Derzeit ist Anna-Katharina Hornidge Leiterin der Abteilung Sozialwissenschaften und der Arbeitsgruppe „Entwicklungs- und Wissenssoziologie“ am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung sowie Professorin für Sozialwissenschaften in den marinen Tropen an der Universität Bremen. Dort untersucht sie u.a. aktuelle sozio-technische Fragestellungen im Bereich von Umwelt- und Ressourcenmanagement.

„Nachhaltige Globale Entwicklung ist ein zentraler Forschungsschwerpunkt unserer Universität. Daher freue ich mich außerordentlich, dass wir mit Anna-Katharina Hornidge eine geradezu ideale Besetzung für Bonn gewinnen konnten. Ihre Professur wird zukünftig bei der Weiterentwicklung der Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung und des Innovations-Campus Bonn eine Schlüsselposition einnehmen“, so Professor Dr. Dr. h.c. Michael Hoch, Rektor der Universität Bonn.

Martin Jäger, Vorsitzender des DIE-Kuratoriums und Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), freute sich, dass es gelungen sei, mit Frau Professorin Dr. Anna-Katharina Hornidge eine bereits in jungen Jahren transdisziplinär profilierte und international renommierte Wissenschaftlerin für das DIE zu gewinnen: „Vom DIE erwarten wir, dass es wie ein Seismograph für globale Entwicklungstrends wirkt und auch international die entwicklungspolitische Debatte mitbestimmt. Frau Hornidge bringt alle Voraussetzungen mit, dass das DIE dieser Erwartungshaltung auch künftig gerecht werden kann.“

Mit Frau Hornidge und ihrer Stellvertreterin Frau Professorin Dr. Imme Scholz – die das DIE in der anderthalbjährigen Übergangszeit seit dem Weggang von Herrn Professor Dr. Dirk Messner in hervorragender Weise kommissarisch geführt habe – werde das DIE zudem ab März das erste Ressortforschungsinstitut des Bundes sein, an dessen wissenschaftlicher Spitze zwei Frauen stehen. „Dadurch geben wir der Repräsentanz von Frauen in Führungsfunktionen der Wissenschaft einen sichtbaren Schub“, freute sich Jäger.

„Ich gratuliere Professorin Anna-Katharina Hornidge zu ihrer Professur für Globale Nachhaltige Entwicklung an der Universität Bonn und zu ihrer neuen Position als Direktorin des DIE. Professorin Hornidge ist aufgrund früherer Tätigkeiten am Zentrum für Entwicklungsforschung an der Universität Bonn eine exzellente Kennerin der Wissenschaftslandschaft in Bonn. Ich bin sicher, dass Professorin Hornidge einen wichtigen Beitrag im Bereich der Nachhaltigkeitsforschung für den internationalen Wissenschaftsstandort Bonn leisten kann, sagte Annette Storsberg, Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

Professorin Dr. Imme Scholz, die mit Hornidge als stellvertretende Direktorin in der Geschäftsführung des DIE zusammenarbeiten wird, äußerte sich: „Ich freue mich außerordentlich, dass wir mit Anna-Katharina Hornidge eine Persönlichkeit gewinnen konnten, die auf der Basis reichhaltiger, eigener empirischer Forschungserfahrung in Asien, Afrika und Lateinamerika mit uns die Arbeit am Konzept des Globalen Gemeinwohls fortführen wird. Zugleich bringt Frau Hornidge wertvolle Ansätze aus dem Bereich der Wissenssoziologie für unsere Forschung, Beratung und Ausbildung zu globaler Kooperation ein.“

Die globalen Veränderungsprozesse stellen die deutsche Entwicklungsforschung und -politik aus Sicht von Hornidge vor die Herausforderung, international eine stärker sichtbare und gestaltende Rolle in zentralen Bereichen zu übernehmen: „Zu den großen Herausforderungen internationaler Zusammenarbeit und Kooperation zählen Fragen zum Umgang mit den sich gegenseitig verstärkenden Effekten von Umwelt- und Klimawandel auf der einen, sozialer Ungleichheit und dem Erstarken autoritärer Regierungssysteme auf der anderen Seite. Es gilt, die Chancen und Grenzen des Multilateralismus inklusive Nutzungs- und Verteilungsfragen bezüglich der ‚global commons‘ zu überdenken und Infrastrukturen für transregionale Lern- und Austauschprozesse im Geiste demokratisch verhandelten Gemeinwohls auszubauen. Letztlich bedeutet dies aber auch die systematische Reflexion der Wissenschaft selbst als Motor umwelt- und sozialverträglicher Wohlstandsicherung“, so die Soziologin.

Hornidge weiter: „Insofern freue ich mich ganz besonders, in den kommenden Jahren das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik in der empirisch-basierten, disziplinär und regional vernetzten Analyse der oben genannten Spannungsfelder sowie ihre Aufbereitung für zukunftsweisende Politikgestaltung anzuleiten. Um dieses gesellschaftlich so wichtige Gleichgewicht zwischen solider empirischer Forschung und politisch hochrangig relevanter Beratung zu erreichen, ist die Zusammenarbeit mit den Partnerinstituten der Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung von entscheidender Bedeutung. Nur in einer gemeinsamen Partnerschaft können wir die langfristigen Datensätze zu diversen Lokalitäten in unterschiedlichen Weltregionen und Skalenebenen übergreifend zusammentragen, die notwendig sind, um die drängenden globalen Herausforderungen zu verstehen und darauf zu reagieren.“

Professorin Dr. Anna-Katharina Hornidge ist die erste Direktorin, die über ein gemeinsames Berufungsverfahren mit einer Universität an die Spitze des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) berufen wird. Die Gesellschafter des Instituts, vertreten durch Staatssekretär Martin Jäger (BMZ) und Staatssekretärin Annette Storsberg (MKW-NRW), unterstreichen damit die wissenschaftliche Unabhängigkeit des Instituts und die Bedeutung der engen Zusammenarbeit zwischen der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und dem Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) im Rahmen der Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung.

Hochauflösende Pressefotos von Anna-Katharina Hornidge finden Sie hier.

Anna-Katharina Hornidge studierte Südostasienwissenschaften an den Universitäten Bonn und Singapur. Sie promovierte in der Soziologie zur sozialen Konstruktion von Wissensgesellschaften in Berlin und Singapur. 2014 habilitierte sie sich zu „globalen Wissensdiskursen mit lokalen Konsequenzen in Zentral- und Südostasien“ und erhielt die Lehrbefugnis für Entwicklungsforschung an der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn. Im gleichen Jahr übernahm sie stellvertretend die Direktorenstelle und Professur der sozialwissenschaftlichen Abteilung des Zentrums für Entwicklungsforschung in Bonn. 2015 erhielt sie die Professur für Sozialwissenschaften in den marinen Tropen an der Universität Bremen und wurde Leiterin der Arbeitsgruppe „Entwicklungs- und Wissenssoziologie“ am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung in Bremen. Seit 2016 leitet Anna-Katharina Hornidge dort die Abteilung „Sozialwissenschaften“.


Über die Universität Bonn:
Die Universität Bonn ist die einzige der elf deutschen Exzellenzuniversitäten mit sechs Exzellenzclustern. Sie zählt mit rund 35.000 Studierenden, 6.000 Promovierenden, knapp 550 Professuren und 6.000 Beschäftigten zu den größten traditionsreichen und forschungsstärksten Universitäten in Deutschland. Ihr breites Fächerspektrum in ihren sieben Fakultäten reicht von den Agrarwissenschaften bis zur Zahnmedizin. In sechs fakultäts- und fächerübergreifenden „Transdisziplinären Forschungsbereichen“ werden zentrale wissenschaftliche, technologische und gesellschaftliche Herausforderungen adressiert.

Über die Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung:
Die Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung wurde im November 2017 bei der UN-Klimakonferenz in Bonn mit dem Ziel gegründet, Wissen und Kompetenzen für eine nachhaltige Entwicklung zu stärken. Sechs etablierte Bonner Institutionen stehen hinter diesem Verbund: das BICC (Bonn International Center for Conversion), das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE), die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS), das Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit der Universität der Vereinten Nationen (UNU-EHS) sowie die Universität Bonn mit ihrem Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF). Gemeinsam etablieren sie den Innovations-Campus Bonn (ICB) – eine Plattform für die gesamtgesellschaftliche Arbeit an einer nachhaltigen Zukunft.

Pressekontakte

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Dezernent Hochschulkommunikation, Pressesprecher
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