Welche Faktoren entscheiden über das upgrading von kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs): Der Fall Ägypten

Ziel der Länderarbeitsgruppe war es, die Haupthindernisse für das Wachstum und die Graduierung von KMUs in Ägypten zu identifizieren. Wenn das Land seine Exporte steigern und diversifizieren will, wird es sich hierbei nicht vollständig auf ausländische Investoren verlassen können, zumal diese bevorzugt in Immobilien und Dienstleistungsbranchen und nicht in die Industrie investieren.

Projektleitung:
Markus Loewe

Projektteam:

Teilnehmende des 47. Ausbildungsganges:
Annegret Altpeter
Lisa Borbein
Marc Chantelauze
Maximilian Kern
Elisabeth Niendorf

Zeitrahmen:
2011 - 2012 / Abgeschlossen

Kooperationspartner:

The Egyptian Center for Economic Studies (ECES)
- Malak Reda (ECES)
- Iman Al-Ayouti (ECES)

Projektbeschreibung

Ägyptens Exporte haben noch immer nur ein geringes Volumen und sind wenig diversifiziert. Dank steigender Energiepreise wuchs die Exportquote während der letzten Jahre auf 33 % des Bruttoinlandsprodukts. 70 % der Exporte sind aber Energieträger, Erdölderivate und andere Rohstoffe, nur 20 % sind Industriegüter. Und sie werden fast ausschließlich von den Niederlassungen ausländischer Unternehmen und einigen wenigen großen einheimischen Unternehmen produziert.

Dies liegt nicht zuletzt daran, dass nur sehr wenige größere Unternehmen im Land existieren. Das letzte ägyptische Kabinett unter Mubarak hat ab 2004 mehrere upgrading- und Exportförderungsprogramme mit vergleichsweise großen Budgets aufgebaut. Diese standen aber jeweils nur entweder kleinen oder mittleren oder großen Unternehmen zur Verfügung, keines von ihnen begleitete und unterstützte kleinere Unternehmen beim Wachstum und bei der Formalisierung. Dies mag eine Erklärung dafür sein, dass kleine und mittelgroße Unternehmen (KMUs) in Ägypten fast nie über eine bestimmte Größe und einen bestimmten Formalisierungsgrad hinauskommen. Vermutlich gibt es aber noch mehr Gründe: Mangel an Geschäftsideen, die unsichere ökonomische und wirtschaftliche Lage, faktische Wettbewerbsbeschränkungen auf vielen Märkten, Sorge vor den Nachteilen einer Formalisierung, Informationslücken, schlechte Ausbildung der Arbeitskräfte, unzureichender Zugang zu Kapital oder anderes
Ziel der Länderarbeitsgruppe war es, die Haupthindernisse für das Wachstum und die Graduierung von KMUs in Ägypten zu identifizieren. Wenn das Land seine Exporte steigern und diversifizieren will, wird es sich hierbei nicht vollständig auf ausländische Investoren verlassen können, zumal diese bevorzugt in Immobilien und Dienstleistungsbranchen und nicht in die Industrie investieren. Denn der Erfolg der Transformation in Ägypten wird in erster Linie von der sozioökonomischen Entwicklung abhängen.

Publikationen