Internationale Instrumente zur Förderung von Corporate Social Responsibility (CSR)


Projektteam:

Tatjana Chahoud

Zeitrahmen:
2004 - 2005 / Abgeschlossen

Projektbeschreibung

Fragestellung:
Das Thema “soziale Unternehmensverantwortung” (CSR) ist im Zuge der Globalisierung verstärkt auf die internationale Agenda gelangt. In der Studie wurden insbesondere folgende Fragen beantwortet:
Wie kann CSR historisch und typologisch eingeordnet werden?
Wie sind Funktionsweise und Erfahrungen des Global Compact einzuschätzen?
Wie sind Reichweite und Implementierungsmechanismus der OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen einzuschätzen?
Welche Handlungsoptionen ergeben sich für die Entwicklungszusammenarbeit (EZ)

Erste Ergebnisse:
Die Studie zeigt auf, dass CSR kein neues Phänomen darstellt, sondern schon im 18. Jahrhundert praktiziert wurde. Die Motive für CSR ergaben sich aus religiösen und ethischen Überzeugungen, oftmals waren diese aber auch durch die Furcht vor Arbeiteraufständen und Radikalismus begründet. Besonders prominent wurde CSR jedoch insbesondere im Zuge der Globalisierung, als Reaktion des Zusammenwachsens der Märkte und der Schwächung der Regulierungskapazitäten der Nationalstaaten.
Im Mittelpunkt dieser Analyse standen der Global Compact (GC) sowie die OECD Leitsätze für multinationale Unternehmen. Anhand der Funktionsweise und der bisherigen Erfahrungen dieser beiden Instrumente kommt die Untersuchung zum Ergebnis, dass der Global Compact zu einseitig auf die Darlegung von „best practices“ orientiert und Fortschritte hinsichtlich des Implementierungsmechanismus bzw. des Monitoring bislang kaum erreicht wurden. Eine Stärkung lokaler Netzwerke durch die EZ könnte die Potentiale des GC erhöhen. Bezüglich der OECD-Leitsätze wird aufgezeigt, dass die hier formulierten Standards deutlich über die des GC hinausgehen, der Implementierungsmechanismus auch die Erörterung von Konfliktfällen vorsieht und die Zulieferkette in den Entwicklungsländern einbezogen wird. Versuche durch eine Überbetonung des „investment nexus“, die Zuständigkeit der OECD-Leitsätze für die Zulieferkette zu untergraben, sollten von der EZ zurückgewiesen werden. Es wird empfohlen, die Arbeit der nationalen Kontaktstellen transparenter zu machen und so die Bedeutung der OECD-Leitsätze zu erhöhen.