Der Einfluss Russlands, Indiens und Chinas auf die Herrschaftsstrukturen in ihrem regionalen Umfeld (RICGOV)

Das Forschungsprojekt untersuchte zum einen die Motive und Instrumente der Außenpolitik Russlands, Indiens und Chinas und konzentrierte sich zugleich auf den Einfluss Russlands, Indiens und Chinas politischer, ökonomischer und kultureller Beziehungen zu ihren benachbarten Ländern im Hinblick auf die Regierungsstrukturen innerhalb ihrer Region, als auch innerhalb einzelner Länder.

Projektleitung:
Jörn Grävingholt

Projektteam:
Jörg Faust

Julia Bader, Antje Kästner, Christian Wagner

Finanzierung:
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Zeitrahmen:
2007 - 2011 / Abgeschlossen

Projektbeschreibung

Russland, Indien und China sind diejenigen Staaten, die in den kommenden Dekaden stärker als andere Nicht-OECD-Länder die internationale Politik prägen werden. Dabei spielen sie gerade in ihrem jeweiligen regionalen Umfeld in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht eine herausragende Rolle. Die Untersuchung der Gestaltung und der Wirkungen der regionalen Außenpolitiken dieser drei Staaten kann daher einen wichtigen Erklärungsbeitrag für politische wie sozioökonomische Veränderungsprozesse in den jeweiligen Regionen liefern. Inwieweit gelingt es den Staaten, politisch-institutionelle Strukturen in den jeweiligen Regionen im Sinne eigener Interessen zu beeinflussen und über welche Mechanismen geschieht dies?
Zur Beantwortung dieser Frage untersucht das Forschungsprojekt einerseits die Motive und Instrumente der Außenpolitik Russlands, Indiens und Chinas. Haben diese Staaten eine explizit ausformulierte außenpolitische Agenda mit Blick auf die Herrschaftsstrukturen in ihrem regionalen Umfeld, und wie funktioniert ihre Durchführung? Im einzelnen werden dazu

  • die außenpolitischen Prinzipien der drei Länder und ihre jeweiligen Prioritäten in ihren Beziehungen identifiziert und miteinander verglichen,
  • die Außenpolitiken dieser drei Mächte zu verschiedenen einzelnen Ländern innerhalb der jeweiligen Regionen und die Entwicklung ihrer bilateralen und regionalen Beziehungen erfasst, sowie
  • die Dynamik der Regionalisierungsprozesse (wie z.B. regionale Integration) und die jeweilige Rolle, die Russland, Indien und China in diesem Kontext jeweils für sich sehen, untersucht.


Darüber hinaus wird andererseits analysiert, welchen Einfluss Russlands, Indiens und Chinas politische, ökonomische und kulturelle Beziehungen zu ihren benachbarten Ländern auf die Regierungsstrukturen innerhalb ihrer Region, als auch innerhalb einzelner Länder haben. Bei der Untersuchung, ob und in wie weit die Interaktionen dieser drei Staaten beabsichtigte oder unbeabsichtigte Wirkungen zeigen, konzentriert sich die Analyse auf die innerstaatlichen Regierungsstrukturen der regionalen Pendants.

Erste Ergebnisse:
Am 17./18. April 2008 fand ein Workshop zum Thema "The Political Impact of Anchor Countries on their Regional Environment" im DIE statt.
Am 1. März 2011 fand die Abschlusskonferenz „Democracy in Retreat? Do Russia and China promote autocracy in their neighbourhoods?” statt.

Publikationen