Das Entwicklungssystem der Vereinten Nationen - Vorreiter für globale nachhaltige Entwicklung
Aus der 2030 Agenda für globale nachhaltige Entwicklung ergeben sich auch für Vereinten Nationen neue Herausforderungen. Das Forschungsprojekt untersucht politische und institutionelle Aspekte der VN-Entwicklungzusammenarbeit, insbesondere im Bereich Aufsichtsstrukturen, Finanzierung und Administration. Auf dieser Grundlage werden Empfehlungen für eine gestärkte multilaterale VN-Entwicklungszusammenarbeit entwickelt.
Projektleitung:
Silke Weinlich
Projektteam:
Max Baumann
Sebastian Haug
Finanzierung:
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Zeitrahmen:
2017 - 2020
/
Abgeschlossen
Projektbeschreibung
Eine Reihe wichtiger globaler Vereinbarungen der letzten Jahre – die 2030 Agenda für globale nachhaltige Entwicklung, die Addis Abeba Action Agenda für Entwicklungsfinanzierung, das Pariser Klimaabkommen – hat zu neuen Zielen und politischer Bewegung in der internationalen Entwicklungskooperation geführt. Die Vereinten Nationen spielen in diesem Feld als globales multilaterales Zentrum, in dem Agenden und Normen vereinbart werden, und als größter Akteur der multilateralen Entwicklungszusammenarbeit (mit 18,4 Mrd. US-Dollar an multilateraler Hilfe im Jahr 2015), eine herausragende Rolle. Allerdings ist das VN-Entwicklungssystem aufgrund von Pfadhabhängigkeiten, systemischen Problemen und politischen Interessensgegensätzen bislang ungenügend darauf vorbereitet, die Mitgliedsstaaten optimal in ihrem Einsatz für globale nachhaltige Entwicklung zu unterstützen. Neue Anforderungen insbesondere der 2030 Agenda – konkret etwa deren Universalität, die komplexen Verschränkungen ihrer 17 Nachhaltigkeitsziele, die Notwendigkeit intensivierter Zusammenarbeit über Grenzen hinweg – haben bislang noch nicht hinreichend Eingang gefunden in die Arbeitsweise des VN-Entwicklungssystems.
Vor diesem Hintergrund untersucht das VN-Projekt sowohl externe politische wie VN-seitig institutionelle Aspekte der VN-Entwicklungzusammenarbeit und wie diese ineinandergreifen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Aufsichts- und Rechenschaftsstrukturen, die Finanzierung der VN-Entwicklungszusammenarbeit und die administrative Strukturen, insbesondere zur Herstellung einer verbesserten Koordination der vielfältigen VN-Entwicklungsaktivitäten. Normativer Bezugspunkt des Projekts ist die Frage, wie es gelingen kann multilaterale Handlungsfähigkeit zu erhalten und sogar auszubauen in Zeiten von wachsendem Nationalismus, dem Wandel globaler Machtverteilung und drängenden globalen Herausforderungen. In der Bearbeitung dieser Fragen werden gezielt Perspektiven des globalen Südens berücksichtigt und eingebunden, um zu einer auch politisch nachhaltigen VN-Entwicklungszusammenarbeit im Dienste des globalen Gemeinwohls beizutragen.