Agrarhandel und Ernährungssicherung in Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (EPAs) der EU mit Subsahara-Afrika

Projektleitung:
Michael Brüntrup

Zeitrahmen:
2006 - 2007 / Abgeschlossen

Projektbeschreibung

Fragestellung:
Die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (EPAs) der EU mit sechs Gruppen von AKP-Ländern fallen zusammen mit der (fortlaufenden) Implementierung der Reform der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik (GAP). Die GAP-Reform findet statt vor dem Hintergrund der laufenden Doha-Runde der Welthandelsorganisation (WTO) und versucht, die europäische Landwirtschaft auf einen zukünftigen Abschluss im Rahmen der WTO vorzubereiten und stärker kohärent mit anderen Zielen der EU zu machen (Entwicklung, Umweltschutz, Wettbewerbsfähigkeit, etc.). Inhaltlich sind ein Auslaufen der Exportsubventionen, die moderate Senkung der Importzölle, eine Reduzierung der handelsverzerrenden internen Subventionen und eine deutliche Ausweitung der nicht handelsverzerrenden Subventionen - insbesondere direkte Einkommenshilfen - wichtigste Kennzeichen dieses Reformprozesses.
Die möglichen Wirkungen der EPAs müssen vor diesem Hintergrund analysiert werden. Der Agrarsektor ist in den meisten Ländern, insbesondere in Subsahara-Afrika (SSA), immer noch der dominante Wirtschaftssektor, zumal wenn es um die Bedeutung von Beschäftigung, Einkommen und Ernährungssicherung geht. Eine Zusammenschau beider Bereiche ist höchst komplex und wird erschwert durch die große Zahl von Baustellen, auf denen gerade auf Seiten der AKP-Länder operiert wird (interne Agrarpolitiken, Zölle, Investitions- und Wettbewerbsregel, nicht-tarifäre Handelshemmnisse, etc.).
Das Projekt will einen Beitrag dazu leisten, besser abzuschätzen, welche Bereiche (Sektoren, Politiken) besonders sensibel für die afrikanischen APK-Länder sind, und wo evtl. zusätzlicher Handlungsbedarf entstehen könnte. Besonderer Wert wird dabei auf Ernährungssicherung gelegt, denn die größten Risiken aus EPAs für die armen Bevölkerungsschichten in SSA ergeben sich im Agrarsektor.