Externe Publikationen

Fischerei bleibt blinder Fleck in globaler Zusammenarbeit und Entwicklungspolitik

Hornidge, Anna-Katharina / Niels Keijzer
Externe Publikationen (2021)

in: Welternährung - Fachjournal der Welthungerhilfe 08/2021

Volltext/Full text

Wir sehen die folgenden Handlungsfelder und konkreten Schritte, um Fischerei in Entwicklungspolitik und internationaler Zusammenarbeit den heutigen Herausforderungen besser zu positionieren:
1) Gezielter Abbau von Subventionen für die Industriefischerei. Die OECD beziffert den Anteil der Official Development Assistance (ODA), der 2013-2018 für eine Nachhaltigkeits-orientierte Weiterentwicklung der Blue Economy eingesetzt wurde, auf durchschnittlich 2,9 Mrd. Dollar pro Jahr (1,6 Prozent dergesamten ODA). Dies steht den 35,4 Mrd. Dollar gegenüber, die allein 2018 global für Fischereisubventionen bereitgestellt wurden (Skeritt & Sumaila 2021), mit dem zu erwartenden Versagen im Kampf gegen Überfischung.
2) Verbot jeglicher Fischereiaktivitäten in der Hohen See. Sie sollten in Zukunft auf Küstenmeere innerhalb der Ausschließlichen Wirtschaftszonen reduziert werden. Neben dem Schutz der Ökosysteme der Hohen See, würde es die Position der Kleinfischerei gegenüber der Industriefischerei im Kampf um die Fischbestände von Entwicklungsländern stärken (Sumaila et al. 2015).
3) Institutionelle Stärkung und Kapazitätsentwicklung von regionalem Fischereimanagement. Gezielte Förderung regionaler Kooperation und Verständigung zu nachhaltigem Fischereimanagement in Verbindung mit guter Regierungsführung und Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit mittels der Regional Fisheries Management Organisations.
4) Gezielte Förderung der Klein- und Küstenfischerei in Entwicklungs- und Mitteleinkommensländern mit Zugang zu traditionell reichen Fischereigründen und entlang der Small-scale Fisheries Guidelines der FAO (FAO 2015).
5) Gezielter Ausbau von lokalen fischverarbeitenden Industrien und (trans-)regionaler Vermarktung, inklusive gender-diverser Arbeitsplatzförderung, Sozial- und Umweltstandards, Kapazitätsentwicklung und Ausbildung.
6) Förderung von cross-sektoraler Kooperation und Koordination im weiteren Kontext ozeanbasierter Wirtschaftszweige. Sicherstellung von Nachhaltigkeitsstandards (ökologische, soziale, ökonomische, kulturelle) im weiteren Ausbau der ‚Blue Economy‘ mittels der gezielten Unterstützung integrierter Ansätze (wie z.B. die Integrated Maritime Strategy der Afrikanischen Union).

Weitere IDOS-Expert*innen zu diesem Thema

Aleksandrova, Mariya

Climate risk governance 

Banerjee, Aparajita

Environmental and Resource Sociology, Public Policy 

Baumann, Max-Otto

Politikwissenschaft 

Berger, Axel

Politikwissenschaft 

Dombrowsky, Ines

Ökonomin 

Gitt, Florian

Ökonomie 

Goedeking, Nicholas

Vergleichende politische Ökonomie 

Hagenström, Paul

Internationale Beziehungen 

Haug, Sebastian

Politikwissenschaft 

Hein, Jonas

Geographie 

Hernandez, Ariel

Ökonomie 

Hilbrich, Sören

Ökonomie 

Houdret, Annabelle

Politikwissenschaftlerin 

Inacio da Cunha, Marcelo

Wirtschaftswissenschaften, Geographie 

Kachelmann, Matthias

Politikwissenschaft 

Lehmann, Ina

Politikwissenschaft 

Li, Hangwei

Politikwissenschaft 

Morare, Ditebogo Modiegi

Politikwissenschaften 

Möschl, Tim

Governance 

Novoselova, Anna

Politikwissenschaften 

Putz, Lena-Marie

Friedens- und Konfliktforschung 

Rodríguez de Francisco, Jean Carlo

Ökologische Ökonomie 

Schüpf, Dennis

Ökonomie 

Wingens, Christopher

Politikwissenschaftler 

Kontakt

Cornelia Hornschild
Koordinatorin Publikationen

E-Mail Cornelia.Hornschild@idos-research.de
Telefon +49 (0)228 94927-135
Fax +49 (0)228 94927-130

Alexandra Fante
Bibliothekarin/Open Access-Koordinatorin

E-Mail Alexandra.Fante@idos-research.de
Telefon +49 (0)228 94927-321
Fax +49 (0)228 94927-130