Zukunftsfragen nach 2015
Aufgrund der Globalisierung und des technologischen Strukturwandels, steht die internationale Entwicklungspolitik in den nächsten Jahrzehnten vor einer Reihe von Herausforderungen. Verschiedene Abteilungen des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) beschäftigen sich mit thematisch unterschiedlichen Fragestellungen, um zukünftige Entwicklungsdynamiken und -trends herauszustellen und Handlungsmöglichkeiten für die Entwicklungspolitik bereitzustellen.
Project Lead:
Imme Scholz
Lavinia Schwedersky
Nicole Rabert
Project Team:
Adis Dzebo
Anita Breuer
Benjamin Schraven
Armin von Schiller
Time frame:
2011 - 2013
/
completed
Project description
Im Zentrum des Vorhabens stand die Identifikation langfristiger Entwicklungsdynamiken und -trends, die die Entwicklungspolitik beeinflussen, um damit der Politik Möglichkeiten zu eröffnen, aktuelle Entscheidungen im Hinblick auf künftige Herausforderungen zu reflektieren. Dabei wurden in dem Projekt weit reichende Veränderungen im System der internationalen Politik analysiert, die in den kommenden zwei bis drei Dekaden Auswirkungen auf die Zukunft der internationalen Entwicklungspolitik haben können. Das Projekt bot damit Anregungen für eine Entwicklungsagenda über die Millenniumsziele hinaus an.
Die Entwicklungspolitik steht in den kommenden Jahren vor einer Reihe von Herausforderungen, die voraussichtlich den Kern der Strategiebildung im Politikfeld betreffen werden und denen nicht nur mit inkrementellen Veränderungen etablierter Verfahren und Arbeitsfelder begegnet werden kann. Globalisierung und technologischer Strukturwandel haben die Rahmenbedingungen für Entwicklung und die internationale Zusammenarbeit stark verändert. Es stellen sich eine Reihe von Fragen, denen sich nicht nur die Entwicklungspolitik stellen muss, sondern die auch andere Ressorts und damit die ressortübergreifende Koordination herausfordern. Sieben thematische Felder wurden im Rahmen dieses Vorhabens in verschiedenen Abteilungen des DIE bearbeitet:
- Wie soll die globale entwicklungspolitische Agenda nach 2015 weiterentwickelt werden, angesichts so unterschiedlicher Trends wie Einkommenszuwächse in einem Teil der Entwicklungsländer, anhaltender Armut in fragilen Staaten und der zu erwartenden Ressourcenknappheit aufgrund des Klimawandels und anderer globaler Umwelttrends?
- Welche Chancen liegen in der Diversifizierung der Akteure und Themen der internationalen Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern für die Entwicklungspolitik?
- Wie kann die Sichtbarkeit bilateraler Kooperationsbeiträge (und damit politische Unterstützung sowie Haushaltsmittel) gewährleistet werden, wenn im Kontext verbesserter Wirksamkeit unter anderem eine verstärkte Orientierung an Politiken der Partner sowie eine vertiefte Koordination und Harmonisierung der Geber notwendig wird?
- Wie können Partner dabei unterstützt werden, ihre Entwicklungsstrategien möglichst schnell klimafreundlich zu gestalten? Wie können dabei Synergien mit Klimainvestitionen der deutschen Außenwirtschaft genutzt werden, um die angestrebten entwicklungspolitischen Effekte zu verstärken?
- Wie kann EZ überzeugend und wirksam für die Förderung von Demokratie und Menschenrechten eintreten? Welche Rolle spielen die sozialen Medien bei der politischen Entwicklung und Demokratisierung von Entwicklungsländern? Welche Schlussfolgerungen können für die Demokratieförderung durch EZ gezogen werden?
- Wie können die Unterschiede beim Steueraufkommen der Entwicklungsländer erklärt werden? Welche Rolle spielen dabei Unterschiede in den politischen und wirtschaftlichen Eliten und in den wichtigsten Quellen der Steuereinnahmen?
- Welche Auswirkungen haben umweltbedingte Migrationsprozesse auf ländliche und städtische Räume sowie Küstenregionen armer Entwicklungsländer? Wie können verschärfende Wirkungen auf Konflikte vermieden werden? Wie sind im Kontext von Umweltdegradation und Klimawandel erarbeitete migrationspolitische Maßnahmen zu finanzieren?
Darüber hinaus stellte das DIE dem neu gegründeten Planungsstab des BMZ für den Strategieprozess und den Kompetenzaufbau zusätzliche personelle Kapazitäten zur Verfügung, sowohl durch erfahrene Stabsmitglieder des DIE als auch durch gezielt zu diesem Zweck rekrutierte wissenschaftliche Nachwuchskräfte, die an beiden Dienstsitzen des BMZ arbeiten.