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Strom aus der Wüste: wo stehen Desertec und Co.?
Ruchser, MatthiasExternal Publications (2013)
in: Diplomatisches Magazin 4/2013, 38-41
Die Gründung der privatwirtschaftlichen Desertec-Industrie-Initiative (Dii) hatte im Sommer 2009 große mediale Wellen geschlagen, versprach sie doch, von großer Bedeutung für die zukünftige Energieversorgung Europas und des Nahen Ostens und Nordafrika (MENA) zu werden. In Zeiten der Finanzkrise und des Arabischen Frühlings ist es um die Strom-aus-der-Wüste-Initiativen ruhiger geworden. Doch durch die Konkurrenzfähigkeit der Windkraft und den massiven Preisverfall der Photovoltaik (PV) wurde das Geschäftsmodell der Dii bereits in Frage gestellt, da die photovoltaische Stromerzeugung inzwischen sehr viel günstiger ist als die solarthermische (Concentrated Solar Power - CSP).
Sind die Zweifel angebracht, die immer wieder in Zusammenhang mit der Realisierung der Strom-aus-der-Wüste-Idee formuliert werden? Kein Zweifel – bis der Strom aus der Wüste nach Europa fließen kann, müssen noch einige Hindernisse überwunden werden. Von den Projekten müssen auch die Standortländer der Kraftwerke profitieren, sowohl bei der Verwendung des erzeugten Stroms als auch entlang der Wertschöpfungskette der Kraftwerke selbst. Doch dafür müssen die MENA-Länder politische und rechtliche Rahmenbedingungen schaffen, die Investoren anlocken und nicht, wie das heute zum Teil der Fall ist, abschrecken. Eine Bedingung hierfür ist, dass die hohen Subventionen für fossile Energieträger reduziert werden. Weltweit sind die Energiesubventionen in den vergangenen Jahren jedoch nicht dauerhaft zurückgegangen. Im Gegenteil, bedingt durch den Arabischen Frühling wurden die Subventionen für kohlenstoffbasierte Treibstoffe und Energien im Nahen Osten und Nordafrika ausgeweitet.
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