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Flucht/Migration und Local School Governance: eine vergleichende Fallstudie in Baden-Württembergischen
Emmerich, Marcus / Yannick Sudermann / Lena BrinkmannExternal Publications (2020)
in: Nina Beck / Thorsten Bohl / Sibylle Meissner (Hrsg.), Forschungs- und Entwicklungsfelder der Lehrerbildung auf dem Prüfstand, Tübingen: Tübingen University Press, 117-133
ISBN: 978-3-947251-29-2
DOI: https://doi.org/10.15496/publikation-52641
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Nach Deutschland geflüchtete bzw. neu migrierte Kinder und Jugendliche sehen sich mit dem Umstand konfrontiert, dass sie in ein differenziertes bzw. gegliedertes Schulsystem integriert werden, dessen soziale Selektivität vergleichsweise stark ausgeprägt ist. Traditionell begegnet das deutsche Schulwesen Schülerinnen und Schülern, die den bildungsbezogenen Normalitätserwartungen insbesondere hinsichtlich der Beherrschung der schulischen Verkehrssprache nicht entsprechen können, mit einer kompensationsorientierten Sonderbeschulung, die in der Regel in der organisatorischen Form der Vorbereitungsklasse (VKL) umgesetzt und mit dem Formalziel legitimiert wird, durch gezielte Sprachförderung den zeitnahen Übergang dieser als ‚Seiteneinsteiger und Seiteneinsteigerinnen‘ (Radtke, 1996) klassifizierten Schülerinnen und Schüler in eine Regelklasse zu ermöglichen. Seit der Phase der sogenannten Gastarbeitermigration und erneut im historischen Kontext der Flucht/Migration, die durch die Jugoslawienkriege Mitte der 1990er Jahre ausgelöst wurde, lässt sich nachzeichnen, dass die Folgen dieser ausschließlich für neu migrierte Schülerinnen und Schüler geschaffenen Form der äußeren Differenzierung mit dazu beigetragen hat, dass ihnen über Generationen hinweg lediglich aufgrund des Faktors Sprache Bildungschancen entzogen wurden – nicht zuletzt, weil Seiteneinsteiger und Seiteneinsteigerinnen primär auf Hauptschulen kanalisiert wurden (Emmerich, Hormel &
Jording, 2017).
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