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Dramatisches Missverhältnis
Ruchser, MatthiasExternal Publications (2013)
in: Frankfurter Rundschau 14.11.2013
Wie in jedem Jahr veröffentlichten die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber Mitte Oktober die Prognose für die Umlage, die die Stromverbraucher nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für das nächste Jahr bezahlen müssen. Da diese von bisher 5,277 Cent auf 6,24 Cent pro Kilowattstunde steigen soll, war der mediale Aufschrei in diesem Jahr besonders groß, allen voran bei den Befürwortern einer traditionellen Energiewirtschaft, die selbst eine Preisgarantie für das Vorhalten von fossilen Kraftwerkskapazitäten fordern. Wer so argumentiert, muss die Gesamtheit der Energiesubventionen betrachten.
Weltweit betrachtet ist das Missverhältnis zwischen Energiesubventionen für traditionelle Energien und die Unterstützung von erneuerbaren Energien dramatisch. Denn trotz des G20-Beschlusses von 2009, ineffiziente fossile Energiesubventionen abzubauen, sind diese laut der Internationalen Energieagentur auf einen Rekordumfang von 523 Mrd. USD gestiegen – sechsmal so viel wie die weltweite Unterstützung für erneuerbare Energien. Deshalb gilt für Industrie- wie Entwicklungs- und Schwellenländer: Solange traditionelle Energien durch Energiesubventionen künstlich verbilligt werden, haben es erneuerbare Energien schwer, sich am Markt durchzusetzen.
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