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Biodiversität: Jetzt dringend handeln für Natur und Mensch

Bassen, Alexander / Jörg E. Drewes / Markus Fischer / Anna-Katharina Hornidge / Karen Pittel / Hans-Otto Pörtner / Sabine Schlacke / Claudia Traidl-Hoffmann / Anke Weidenkaff
External Publications (2024)

Berlin: WBGU - Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen

ISBN: 978-3-946830-43-6

Engl. Ausg. u.d.T.: Biodiversity: Act now for nature and humanity

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Für Biodiversität bietet das Kunming-Montreal Globale Rahmenabkommen zusammen mit dem neuen UN-Abkommen zum Schutz der Biodiversität auf Hoher See ein einmaliges Gelegenheitsfenster. Der WBGU empfiehlt das Leitbild eines multifunktionalen Flächenmosaiks: Schutz und Nutzung werden so zusammen gedacht, dass Mehrgewinne für Natur und Mensch entstehen. Deutschland sollte international entschlossen vorangehen und Prozesse zur Umsetzung beider Abkommen aufsetzen, Dialogforen und Vorreiterkoalitionen initiieren sowie eine Bildungs- und Kommunikationsoffensive starten. Biodiversitätsförderung sollte nicht allein aus Steuergeldern finanziert werden, sondern Private einbeziehen, etwa durch die Umwidmung umweltschädlicher Subventionen und durch klare Berichterstattung und Taxonomie. Die Kosten des Nichthandelns sollten verstanden werden. Die Staatengemeinschaft hat sich 2022 auf einen neuen globalen Rahmen für die Biodiversität (GBF) und 2023 auf das Abkommen zum Schutz der Biodiversität auf Hoher See (BBNJ) geeinigt. Dieser politische Konsens spiegelt die wissenschaftlich erwiesene Dringlichkeit von Biodiversitätsschutz und belegt die Kooperationsbereitschaft zu diesem Thema selbst in Jahren angespannter internationaler Beziehungen. Biodiversität ist ein Gemeingut und essenzielle Voraussetzung für eine gesunde Zukunft der Menschen und der Arten, mit denen sie die Erde teilen. Sie ermöglicht Ökosystemleistungen, z. B. die Bereitstellung sauberen Trinkwassers oder die Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen, für deren Sicherung Arten und Ökosysteme angemessen große und vernetzte Flächen brauchen. Der WBGU schlägt vor, die Flächenziele des GBF entsprechend dem Leitbild eines multifunktionalen Flächenmosaiks umzusetzen, in dem Schutz und Nutzung so zusammen gedacht werden, dass Mehrgewinne für Natur und Mensch generiert werden. Dieses Leitbild bietet allen Akteuren Orientierung für biodiversitätsschonendes und -förderndes Verhalten.

Leitautor:innen: Alexander Bassen, Jörg E. Drewes, Markus Fischer, Anna-Katharina Hornidge, Karen Pittel, Hans-Otto Pörtner, Sabine Schlacke, Claudia Traidl-Hoffmann, Anke Weidenkaff

Mitautor:innen: Mareike Blum, Kerstin Burghaus, Jonas Geschke, Tallulah Gundelach, Matti Gurreck, Rüdiger Haum, Lucas Hennicke, Sarah Löpelt, Oskar Masztalerz, Katharina Michael, Alexander Mitranescu, Katharina Molitor, Jürgen Orasche,  Benno Pilardeaux, Marion Schulte zu Berge, Astrid Schulz, Dominique Schüpfer, Jan Siegmeier, Finn Arnd Wendland

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