Analysen und Stellungnahmen
Serie Entwicklungsfinanzierung: Staatseinnahmen aus dem Rohstoffsektor in Subsahara-Afrika
Stürmer, MartinAnalysen und Stellungnahmen (9/2008)
Bonn: German Development Institute / Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)
Der extraktive Sektor gibt vielen Staaten in Subsahara- Afrika die Möglichkeit, eigene Mittel zur Finanzierung der Millenniumsziele (MDGs) zu mobilisieren. Jedoch ist die Generierung von taatseinnahmen aus dem Bergbau- und Ölsektor keine einfache Aufgabe und die Einnahmen unterliegen hohen Schwankungen aufgrund der volatilen Weltmarktpreise.
Die meisten subsaharischen Staaten sind weit davon entfernt, ihr Potenzial für Staatseinnahmen aus dem extraktiven Sektor auszuschöpfen. Gründe hierfür sind mangelnde Transparenz, Korruption sowie eine inadäquate Besteuerung und Steuererhebung. Viele Verträge zwischen Regierungen und Unternehmen sind unbefriedigend im Hinblick auf die Staatseinnahmen. Darüber hinaus fehlt oft ein innahmenmanagement, welches den zyklischen Rohstoffpreisen Rechnung trägt sowie gute Investitionsbedingungen wie z. B. eine funktionierende Infrastruktur.
Insgesamt könnte der extraktive Sektor eine wichtige Rolle in der Generierung von Eigenmitteln zur Finanzierung der MDGs spielen, wenngleich kurzfristige Einnahmen nicht überschätzt werden sollten. Entwickelte Bergbauländer wie Kanada und Australien zeigen, dass eine funktionierende staatliche und unternehmerische Governance entscheidend dafür sind, ob der extraktive Sektor zur Entwicklung eines Landes beiträgt oder nicht. Viele subsaharische Staaten brauchen Unterstützung bei der Generierung von Staatseinnahmen und der langfristigen Entwicklung des extraktiven Sektors. Transparenz ist ein erster wichtiger Baustein. Gute Investitionsbedingungen, funktionierende Steuersysteme, eine effektive Steuerverwaltung,bessere Verträge zwischen Regierungen und Unternehmen und ein optimiertes Einnahmenmanagement sind weitere notwendige Schritte. Sozial- und Umweltstandards sind wichtig, um den extraktiven Sektor nachhaltig zu entwickeln.
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