Analysen und Stellungnahmen

Förderung deutscher Nachwuchskräfte für internationale entwicklungspolitische Organisationen: Chancen, Defizite und Reformbedarf

Burghard, Claus
Analysen und Stellungnahmen (3/2003)

Bonn: German Development Institute / Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)

Deutsche Bedienstete sind in vielen internationalen Organisationen nicht angemessen repräsentiert. Da diese Organisationen Führungspositionen zunehmend durch internen Aufstieg besetzen, sollte die Bundesregierung die Nachwuchsförderung intensivieren und von einer reaktiven zu einer aktiven, strategisch ausgerichteten Personalpolitik für Deutsche in internationalen Organisationen übergehen. Überdies sollten die Rahmenbedingungen für Rückkehrer verbessert werden.
Es gibt in Deutschland zur Vorbereitung auf entwicklungspolitische Aufgaben ein quantitativ und qualitativ ausreichendes Angebot an Regelstudiengängen, postuniversitären Kursen und Praktika; das Angebot ist aber nicht genügend auf die berufliche Einfädelung ausgerichtet.
Viele Nachwuchskräfte berücksichtigen in ihrer Karriereplanung nicht ausreichend, dass sie angesichts der sehr beschränkten Möglichkeiten für eine unbefristete Tätigkeit in internationalen Organisationen ihre Ausbildung so anlegen müssen, dass sie auch in anderen Institutionen im In- und Ausland Berufschancen haben.
Das Ausbildungsangebot der höheren Schulen und Hochschulen sollte durch ein frühzeitiges Angebot der beruflichen Beratung flankiert werden. Dabei sollten Schulen und Hochschulen eng mit dem auf diesem Gebiet erfahrenen Büro Führungskräfte zu Internationalen Organisationen (BFIO) der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) zusammenarbeiten.
Die Instrumente der internationalen Personalpolitik Deutschlands auf der Ebene des mittleren, höheren und Spitzenmanagements sollten durch ein Instrument der Förderung des Aufstiegs von Nachwuchskräften ergänzt werden, das unmittelbar an das Programm Beigeordnete Sachverständige zu Internationalen Organisationen (BS-Programm, ein Nachwuchsförderungsprogramm der Bundesregierung) anschließt.
Das BS-Programm sollte aufgestockt werden. Gleichzeitig sollten die in den Organisationen der Vereinten Nationen (VN) und der Europäischen Union (EU) tätigen Deutschen durch den Aufbau von Korrespondenzstrukturen in den deutschen Fachressorts, durch eine noch intensivere Betreuung seitens der Ständigen Vertretungen und durch die Förderung des Aufbaus von Netzwerken stärker an Deutschland gebunden und mit der deutschen entwicklungspolitischen Agenda vertraut gemacht werden.

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