Analysen und Stellungnahmen
Der Klimawandel bedroht globale Entwicklung und internationale Stabilität
Bauer, Steffen / Dirk MessnerAnalysen und Stellungnahmen (7/2007)
Bonn: German Development Institute / Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)
Ein „gefährlicher Klimawandel“ kann nur noch verhindert werden, wenn bis Ende 2009 ein Post-Kyoto-Regime vereinbart wird, das eine globale Halbierung der Treibhausgasemissionen bis 2050 ermöglicht. Scheitert dies, sind in den kommenden Dekaden globale Temperaturerhöhungen zu erwarten, die zu tiefgreifenden und irreversiblen Veränderungen im Erdsystem führen werden. Dies könnte die globale menschliche Entwicklung unterminieren, gesellschaftliche Bewältigungskapazitäten insbesondere in den Entwicklungsländern überfordern und die Stabilität des internationalen Systems gefährden. Um den sehr engen Zeitrahmen bis 2009 zu nutzen, bedarf es einer enormen internationalen Kraftanstrengung. Die Entwicklungspolitik muss rasch konzeptionelles Neuland betreten und Armutsbekämpfungsprogramme mit geeigneten Strategien zur Anpassung an den Klimawandel verknüpfen. In den Klimaverhandlungen bis 2009 wird deutlich werden, ob dabei von einer beherrschbaren globalen Erwärmung bis zu etwa 2°C ausgegangen werden kann, oder ob es zu einem ungebremsten Klimawandel mit entsprechend tiefergreifenden Folgen kommen wird. Für Deutschland und die EU bieten sich Chancen, durch eine Vorreiterrolle in der globalen Klimapolitik, in der Entwicklungszusammenarbeit und in der Energiepolitik, weltpolitische und wirtschaftliche Gestaltungsmacht zu gewinnen.
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