Analysen und Stellungnahmen

Serie Entwicklungsfinanzierung: Wundermittel FDI? Der Entwicklungsbeitrag ausländischer Direktinvestitionen

Kubny, Julia / Erik Lundsgaarde / Raja Fügner Patel
Analysen und Stellungnahmen (12/2008)

Bonn: German Development Institute / Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)

Ausländische Direktinvestitionen (Foreign Direct Investment – FDI) stellen eine immer wichtiger werdende Quelle der externen Finanzierung für Entwicklungsländer dar. Die Debatte um Entwicklungseffekte von FDI wird jedoch seit mehreren Jahrzehnten mit oft widersprüchlichen Ergebnissen geführt. Dieses Papier bietet einen Überblick über die möglichen Auswirkungen von FDI und betont die Bedeutung des Investitionsumfelds im Gastland sowie der unterschiedlichen Charakteristika von Direktinvestitionen. Als potenziell positive Effekte von FDI sind die Erhöhung des inländischen Kapitalstocks, die Schaffung von Arbeitsplätzen und Einkommen sowie der Transfer von Fachwissen und Technologien zu nennen. Jedoch können diese positiven Einflüsse von FDI auch ausbleiben oder gar negative Konsequenzen auftreten, wie z. B. die Verdrängung lokaler Firmen, die Verstärkung sozialer Ungleichheiten oder der Abfluss von Devisen.
Anstatt wahllos möglichst viel FDI ins Land zu locken, sollten Gastländer sich auf die Arten von FDI konzentrieren, die unter den jeweiligen lokalen Investitionsbedingungen größtmögliche wicklungswirkungen versprechen. Hierbei ist wichtig, dass die Direktinvestitionen gut in die lokale Wirtschaft integriert werden können, um Transfers von Wissen und Technologie sowie Multiplikatoreffekte zu ermöglichen. Schließlich müssen die Regierungen von Gastländern geeignete politische Rahmenbedingungen schaffen können, um einen förderlichen Einfluss multinationaler Unternehmen zu gewährleisten. Darin sollten sie von der internationalen Gemeinschaft unterstützt werden.
In Anbetracht dieser Herausforderungen und der ungleichen Verteilung der weltweiten FDI-Ströme sollte der Beitrag von FDI zu nachhaltiger Entwicklung in den ärmsten Ländern nicht überbewertet werden.

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